Natur - Letzte Änderung am 26 Sep. 2017
Die Geschichte von Center Parcs
Die Geschichte von Center Parcs ist untrennbar verbunden mit dem Leben seines Gründers Piet Derksen. Ein Unternehmer durch und durch, der eine völlig neue Art von Urlaubserlebnis in den Niederlanden und letztlich auch in Europa einführte.
Mehr Unternehmer als Sportler
Als kleiner Junge liebt der 1913 geborene Petrus Henricus Derksen, genannt Piet, es, sich in seine Bücher zu vertiefen. Doch sein Vater animiert ihn lebhaft, Tennis zu spielen. Piet findet bald Geschmack daran, jedoch noch mehr am kaufmännischen Aspekt des Tennissports: Bereits in den 1940er-Jahren lässt er die ersten Aschenplätze der Niederlande anlegen, bald schon folgt eine Tennisschlägerfabrik. Er konzentriert sich nun mehr und mehr auf den Vertrieb von Sportartikeln. 1953 eröffnet er schließlich sein "Sporthuis Centrum"-Geschäft in Rotterdam und kündigt seine bisherige Arbeitsstelle bei Unilever.
Das Sporthuis Centrum expandiert im Laufe der 50er- und 60er-Jahre zu einer Kette mit 17 Sportfachgeschäften; eine Zeltfabrik und ein Reisebüro kommen hinzu. Bediente man ursprünglich nur den Sportsektor, erweitert das Sporthuis Centrum sein Angebot zunehmend in Richtung Freizeit- und Urlaubsgestaltung. Insbesondere Campingartikel erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Ein Stück Land im Nirgendwo
Vor diesem Hintergrund geschieht im Jahr 1967 etwas, das das Leben von Piet Derksen entscheidend verändert: Man bietet ihm ein Stück Land bei Reuver, einer Kleinstadt in Limburg, an – weit entfernt von großen Städten, mitten in einer waldreichen, hügeligen Landschaft. Ein Standort, der für eines seiner Geschäfte völlig ungeeignet wäre. Doch Derksen sieht das Stück Land, erkennt das Potential und greift zu. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte von Center Parcs ...
Der erste Park: ein alternatives Camp
In besagtem Waldstück bei Reuver eröffnet Piet Derksen 1968 das erste Feriencamp: das Sporthuis Centrum De Lommerbergen. Nach dem Motto „Natur zum Anfassen“ bot es grünen Kurzurlaub vor der eigenen Haustür. In De Lommerbergen gab es bereits Ende der 60er-Jahre alles, was ein Kunde beim naturnahen, aber zugleich komfortablen Urlaub brauchen könnte, ohne sich vom Fleck bewegen zu müssen – wenngleich in deutlich einfacherer Form als in den modernen Parks.
Statt des riesigen tropischen Schwimmparadieses Aqua Mundo mussten sich die Urlauber zunächst mit einem relativ bescheidenen Becken begnügen, das von einer Markise überdacht war. Und statt der heutigen modernen Ferienhäuser logierte man ganz zu Anfang noch in Zelten aus der Derksen-eigenen Fabrik, doch diese wichen schon bald den ersten Aluminium-Ferienhäusern. Zusammen mit dem Architekten Professor Jaap Bakema entwickelt Derksen seinerzeit das Konzept von versetzt in die Landschaft integrierten Ferienhäusern, um die Errichtung von Privatterrassen zu ermöglichen – zum damaligen Zeitpunkt ein völlig neuer Ansatz, heute in vielen Ferienparks Usus.
Rasche Expansion
Das Konzept vom Vereinen aller Bedürfnisse von Urlaubern an einem einzigen Ort inmitten der Natur geht voll auf: Die Ferienpark-Sparte des Sporthuis Centrum expandiert rasch. Zu Beginn der 1970er-Jahren werden vier weitere Parks in den Niederlanden eröffnet, Het Meerdal verfügt 1971 als erster Park über eine Wasserrutsche. 1978 verkauft Piet Derksen schließlich all seine Sportgeschäfte, um sich ganz auf die Ferienparks zu konzentrieren.
1980 erfolgt dann mit der Eröffnung des Parks De Eemhof ein Meilenstein: Mit seinem reichhaltigen Angebot im Parkzentrum und insbesondere dem ersten echten tropischen Badeparadies ähnelt dieser Park schon deutlich dem heute bekannten Standard. Es ist zudem der erste Park mit mehr als 600 Ferienhäusern. Bereits ein Jahr später, 1981, eröffnet mit Erperheide in Belgien der erste Park außerhalb der Niederlande.
Center Parcs, ein Tippfehler?
Im Zuge der auch in den 1980er-Jahren anhaltenden Expansion – unter anderem in Richtung Frankreich – ändert Derksen im Jahre 1986 den Namen seines Unternehmens, um es internationaler zu machen. Aus dem „Sporthuis Centrum“ wird „Center Parcs“, wobei französische Orthographie – „Parcs“ – und englische – „Center“ – vermischt werden. Korrekt müsste es auf Englisch „Center Parks“ heißen.
Der Gründer lebte in einem seiner Ferienhäuser
Der 1996 verstorbene Gründer von Center Parcs, Piet Derksen, wird manchmal als eine etwas wunderliche Person beschrieben. Tatsächlich lebte er bis zu seinem Tod viele Jahre lang in einem privaten Ferienhaus im Park De Kempervennen und prüfte regelmäßig die Einrichtungen oder beobachtete die Kunden, um ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen zu können. So betonte Derksen immer: "Mein Credo ist: Der Kunde – oder besser gesagt: Der Gast – hat immer Recht. Unzufriedene sprechen in Gesellschaft über ihre Erfahrungen. Aber wenn man seine Sache gut macht, dann macht man sich einen Namen."
Center Parcs in Deutschland
Aufgrund der Beliebtheit der niederländischen und belgischen Parks bei deutschen Gästen expandiert Center Parcs 1995 in Richtung Osten: Mit Bispinger Heide eröffnet der erste Center Parcs-Park in Deutschland. In den Folgejahren kommen weitere Anlagen hinzu, so dass Center Parcs mittlerweile über fünf Ferienparks in Deutschland verfügt: Bispinger Heide, Park Nordseeküste, Park Eifel, Park Hochsauerland und den im Sommer 2013 eröffneten Park Bostalsee.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist heute, fast ein halbes Jahrhundert nach der Eröffnung des ersten Parks, nicht in Sicht: In Süddeutschland entsteht in den kommenden Jahren ein neuer Park – der sechste hierzulande: Park Allgäu ist in Leutkirch zwischen Stuttgart und München in einer touristisch äußerst attraktiven Region gelegen und wird voraussichtlich Ende 2018 eröffnet. Auf einer Fläche von 184 Hektar werden rund 750 Ferienhäuser entstehen. Es wird der insgesamt 22. Park von Center Parcs in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich sein.
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